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06.04.17 18:00

Kneipe

The Oh!chestra

Konzert im Rahmen des Musikmesse-Fesivals

Sehr, sehr viel ist manchmal noch immer nicht ganz genug. Elf Jahre lang hatte das Duo The OhOhOhs mit seinem eklektischen Mix aus E-Piano, Sampling, Drums, Percussion schon den Underground ihrer Heimatstadt Frankfurt am Main gehörig aufgemischt und dank spektakulärer Live-Auftritte auch weit über die regionale Elektroszene hinaus für Furore gesorgt. Dann aber beschlossen der examinierte Pianist Florian Wäldele und sein autodidaktischer Namensvetter Florian Dreßler am Schlagwerk, ihre Strahlkraft abermals zu vergrößern.
Und zwar buchstäblich. „Unsere Studioproduktionen und Kompositionen sind oft wesentlich umfangreicher instrumentiert als vier Hände und Füße in der Lage sind“, schildern die beiden Enddreißiger den Wunsch zur Ausdehnung ihrer Möglichkeiten und gingen dafür im Herbst 2014 zwar keinen radikal anderen, aber radikal breiteren Weg. Er nennt sich Oh!chestra und erschafft etwas Außergewöhnliches, wenn nicht gar Epochales: Ein kammermusikalisches Ensemble, das klassischer Musik auf analogen Instrumenten über den Umweg elektronischer Reorganisation zurück in die Zukunft verhilft. Anders ausgedrückt: Aus Band wird Kapelle wird Band, aus Club wird Konzertsaal wird Club, aus Disco wird Festspiel wird Disco, aus OhOhOhs wird Oh!chestra und daraus wieder die Band mit dem Anspruch, Bühnen mit dem Repertoire der alten Meister hypermodern zu rocken.
Zu kompliziert? Bei der Konzeption des Debütalbums mit dem leicht irritierenden Titel „Vierhändig“ schon. Beim Hörgenuss keineswegs. Schon das Auftaktstück „Scales And Rivers“ mag ja beginnen wie ein virtuoses Meisterwerk der modernen Klassik, als säße der amerikanische Weltstar Keith Jarrett am Klavier, nicht der hessische Musikpädagoge Wäldele. Fröhlich fließen die Harmonien da vom anderen Flo zunächst minimalistisch untermalt wie Smetanas Moldau mit einer Prise Debussy aus den Boxen. Dann aber wuchtet das Schlagzeug seinen analog treibenden Beat unters Klavier, das die Klangfarbe zeitgleich auf Bass färbt und aus der melodischen Klassik somit macht, was die OhOhOhs seit 2005 kennzeichnet: ausgelassenen Analog-Techno – nur eben noch opulenter, noch filigraner, noch hinreißender
Und so geht es die meisten der zwölf Stücke weiter. Im anschließenden „Cha Cha“ etwa legen die Gastmusiker Juan Bauste Granda, Philipp Wildenhues und Salar Baygan afrocubanische Rhythmen aus nigerianischen Batá-Trommeln oder brasilianischen Caxixi-Rasseln über Florian Wäldeles hitzigen Flügel und machen daraus eine Art tribalistisch angehauchten Clubsound. Das gehobene Feuilleton dürfte ihm ebenso etwas abgewinnen wie die Tanzflächen elektronischer Festivals im Grünen. Schließlich stehen Wäldeles Eigenkompositionen überwiegend im Geiste großer Meister. Reminiszenzen und Respekt treffen dabei allerdings so hingebungsvoll verspielt auf Interpretation und Eigensinn, dass es vom Gehirn übers Herz direkt in die Beine geht.
Florian Wäldele (Piano), Florian Dreßler (Percussion)
www.theohohohs.de // www.heartbeatandsoul.com

Hörproben:
"Vierhändig" EPK
"Mondscheinsonate"

Eintritt 10 € / 5 € (mit Musikmesse-Ticket)

Zuletzt bearbeitet am: 06.04.17