„Beängstigende Tage“
Eine besondere Liebesgeschichte in angstvoller Zeit - Dokufilm
Regie: Kim Cheol Min, Südkorea 2014, 90 min., OmU (Deutsch)
Filmvorführung im Rahmen der „Frankfurter Interkulturellen Wochen“ 2015
Samstag, 14. November 2015, 18.30 Uhr, 2. Stock
Veranstalter: Punggyeong / Info: 0179 766 5415
Frühjahr 2015. Ein Demonstrant hat sich vor dem südkoreanischen Präsidentenhaus positioniert. Auf seinem Plakat steht:
"Schicken Sie bitte meine Frau zurück zu ihrer Familie."Seine Frau
Hwang Sun, eine bekannte Persönlichkeit der südkoreanischen Wiedervereinigungsbewegung, ist auch journalistisch tätig. Im November 2014 moderierte sie eine Wiedervereinigungs-Veranstaltung. Einige Monate später sitzt sie in Haft, denn sie soll das Nationale Sicherheitsgesetz verletzt haben. Das bedeutet, die Grundordnung des Staates gefährdet zu haben bzw. staatsfeindlich zu sein. Wirklich?
Der Dokumentarfilm
"Beängstigende Tage" (2015) erzählt von diesem Paar, von Hwang Sun und ihrem Mann
Yoon Gijin. Als Yoon Gijin 1999 zum Präsidenten des südkoreanischen Gesamtstudentenbündnisses (
Han-Chong-Ryeon) gewählt wurde, wurde er gleichzeitig eine "special wanted person". Die Ansicht des Han-Chong-Ryeon über die Wiedervereinigung war mit der antikommunistischen Regierungspolitik Südkoreas nicht vereinbar.

Während seiner fast zehnjährigen Flucht haben die beiden geheiratet und eine Familie gegründet. Ihre Hochzeit auf dem Unicampus wurde durch einen Polizeieinsatz gestört. Das Paar, das nicht lange zuhause zusammen leben konnte, hat zwei Kinder. Es wünscht sich, dass die Familie ihren „normalen“ Alltag leben kann.
Wer etwas mehr über Südkorea wissen möchte, kann im Film etwas über die sonst unbekannte Wirklichkeit erfahren. Sichtbar wird sie durch die Menschen, die in ihr leben und sie verändern wollen. Da diese beiden Menschen im Film trotz schwieriger Umstände ihren Idealen treu geblieben sind, erweist sich ihr Leben als eine besondere Liebesgeschichte.
Der südkoreanische Regisseur
Kim Cheolmin (37) will durch den Film auf das Problem des Nationalen Sicherheitsgesetzes in Südkorea aufmerksam machen. Das Sicherheitsgesetz wird im Land oft als das Gesetz über allen Gesetzen bezeichnet. So ist sein Vorhaben nicht ungefährlich. Der Film wurde im Oktober 2014 in Südkorea auf dem Busaner Internationalen Filmfestival (BIFF) vorgeführt und rief Protest aus dem konservativen Lager hervor. Der Film wurde 2015 redigiert und um aktuelles Filmmaterial ergänzt.
Filmvorführung im Rahmen der „Frankfurter Interkulturellen Wochen“ 2015 am 16.11.15