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18.10.15 09:00

Kneipe

Der Frankfurter Auschwitzprozess – ein Rückblick

Matinee

mit Gerhard Wiese, ehem. Oberstaatsanwalt, Vertreter der Anklage im Auschwitzprozess
Moderation: Ulrike Holler

Vor genau 5o Jahren wurden im ersten Frankfurter Auschwitzprozess 17 Angeklagte verurteilt. Weil die Beweise nicht ausreichten, kam es zu zwei Freisprüchen.
Gerhard Wiese hatte zusammen mit den Staatsanwälten Kügler und Vogel die Anklageschrift verfasst. Er war mit 34 Jahren der jüngste unter den Juristen und ist heute einer von zwei noch lebenden Zeitzeugen. Bereitwillig erinnert er sich an diesen wichtigsten Prozess in seinem Leben, der nicht nur ihn, sondern auch die Gesellschaft verändert hat.
In dem über 3 Jahre dauernden Verfahren wurde deutlich, zu welchen unfassbaren Verbrechen an Menschen es in Auschwitz gekommen war. Das Schweigen, Wegschauen und Entschulden der Nachkriegszeit war damit durchbrochen. „Aber“, so Wiese, „mit den Mitteln der Strafjustiz konnten wir dennoch keine Gerechtigkeit herstellen.“ In München wurden John Demjanjuk und in Lüneburg Oskar Gröning verurteilt, nicht weil sie mordeten, sondern weil sie Teil des NS-Systems waren. „Diese Rechtsauffassung gab es vor 5o Jahren  noch nicht, es musste die individuelle Schuld festgestellt werden.“
Gerhard Wiese wird sich auch daran erinnern, wie schwierig es im Vergleich zu heute war, Schriftsätze herzustellen (es gab keinen Computer oder Kopierer), wie die traumatisierten Zeugen betreut wurden, wie kompliziert es damals war, einen Ortstermin in Auschwitz zu organisieren und wie die Täter alle Schuld von sich wiesen.

Veranstalter: Business Crime Control e.V. und KunstGesellschaft e.V.
Eintritt: € 5.- / erm. 1
,- €

Zuletzt bearbeitet am: 15.09.15