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08.09.14 17:30

2. Stock

Gleichgewichtsgeld – Funktionales Geldsystem für eine solidarische Marktwirtschaft

Auftaktveranstaltung einer monatlichen Veranstaltungsreihe zum Thema "Bausteine einer Neuen Geldordnung"

In Marktwirtschaften spielt Geld eine zentrale Rolle. Denn ihre Selbststeuerung erfolgt durch Preissignale, die sich aus den Relationen von Angebot und Nachfrage ergeben, auf der Basis eines Geldsystems. Marktwirtschaften können nur (störungsfrei) funktionieren, wenn sich das verwendete Geld als Wertmaßstab und Tauschmittel eignet. Die heutigen gesetzlichen Zahlungsmittel erfüllen diese beiden zentralen Eigenschaften nicht und führen daher zu Dysfunktionalitäten in den Marktwirtschaften, bis hin zu deren Zerstörung. Es hat sich gezeigt, dass Reparaturmechanismen, wie die soziale Marktwirtschaft, auf Dauer nicht durchgehalten werden können. Um dauerhaft funktionierende Marktwirtschaften realisieren zu können, muss an der Ursache für deren Störung, dem Geldsystem, angesetzt werden.

Nur mit einem veränderten Geldsystemdesign, das die Anforderungen von Marktwirtschaften berücksichtigt, können diese störungsfrei funktionieren. Das Gleichgewichtsgeld ist ein Beispiel für ein marktwirtschaftskonformes Geldsystem. Es ist völlig anders als die heutigen gesetzlichen Zahlungsmittel konstruiert: So ist es kein Kredit- sondern ein Guthabengeld. Bei der Gelderzeugung, die als Geldschöpfung bezeichnet wird, entsteht also nicht gleichzeitig eine Schuld, wie es heute üblich ist. Jede natürliche Person kommt jeden Tag in den Genuss der Geldschöpfung, indem sie denselben Betrag erhält. Damit wird dann auch im Geldsystem der vom Grundgesetz geforderte Gleichheitsgrundsatz realisiert. Banken wird so die heute praktizierte Möglichkeit zur Diskriminierung beim Geldzugang, die einen wesentlichen Störfaktor für die Marktwirtschaft darstellt, genommen. Damit die Geldmenge nicht unbegrenzt wächst, erfolgt beim Gleichgewichtsgeld parallel zu dessen Schöpfung auch dessen Löschung. Diese Vernichtung erfolgt allerdings nicht pro Kopf, sondern als fester Prozentsatz über die gesamte Geldmenge. Auch damit unterscheidet sich das Gleichgewichtsgeld fundamental vom Kreditgeld, bei dem die Geldvernichtung durch Kredittilgung erfolgt.

Durch seine Konstruktionsprinzipien wird mit dem Gleichgewichtsgeld die Solidarität als neue Eigenschaft in Marktwirtschaften eingeführt. Eine Marktwirtschaft, die das Gleichgewichtsgeld nutzt, kann daher als solidarische Marktwirtschaft bezeichnet werden. Die Konzeption der solidarischen Marktwirtschaft verbindet die elementaren humanen Werte Freiheit, Chancengleichheit und Solidarität. Sie zeigt damit einen Weg, wie sich eine Wirtschaftsweise umsetzen lässt, die allen Menschen dient.

Vortrag von Dr. Dag Schulze. Er engagiert sich seit zwanzig Jahren in verschiedenen Themenfeldern des Klimaschutzes. Die Schwerpunkte seiner bisherigen Arbeit lagen auf den Feldern regenerative Energien, Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität. Für die Umweltstiftung WWF Deutschland baute der promovierte Experimentalphysiker ein Projektbüro für erneuerbare Energien in Berlin auf. Bei der solarmove GmbH konzipierte er ein Vermietsystem für Elektromotorroller und ein Stromtankstellennetz für die Berliner Innenstadt. Seit 2005 arbeitet Dag Schulze in der europäischen Geschäftsstelle des Klima-Bündnis im kommunalen Klimaschutz und leitet Projekte auf den Gebieten Energie, CO2-Bilanzierung, nachhaltige Mobilität, neue Lebensstile und Komplementärwährungen. Nebenberuflich hat er 2003/2004 das Regionalgeld „Berliner“ mitinitiiert und 2010/2011 ein Konzept zur touristischen Nutzung der stillgelegten Überwaldbahn im Odenwald mit Solardraisinen erarbeitet.

Veranstalter: Initiative „Neue Geldordnung“ (ehem. Occupy Money)
Eintritt frei – Spenden erwünscht!

Zuletzt bearbeitet am: 21.08.14