Der Kanal ...

Wir veröffentlichen Aufzeichnungen unserer Veranstaltungen:
YouTube-Kanal des Clubs Voltaire » Zur Übersicht bitte hier entlang!

Wer mag, kann gerne einen Kommentar oder einen "Daumen nach oben" hinterlassen. Und über Abonnent:innen des Kanals freuen wir uns natürlich auch.

60313 Frankfurt am Main
Kleine Hochstraße 5

Öffnungszeiten der Kneipe


Mo-Do: 18 bis 24 Uhr
Fr u. Sa: 18 bis 24 Uhr

Warme Küche Mo-Fr von 18-23 Uhr


Sonntags und Feiertags geschlossen (außer bei Veranstaltungen)

kneipe[at]club-voltaire.de

Bürozeiten:

Mo, Mi, Do, Fr: 10-13 Uhr
Di: 13-16 Uhr


Kontakt:
(069) 29 24 08
clubvoltaire[at]t-online.de

Der Club in den Sozialen Medien:

Impressum

Datenschutzerklärung

Veranstaltungs-Archiv:

25.09.14 18:00

Kneipe

"Zensur ohne Schere" – Journalisten unter Druck

Gibt es in Deutschland eine „Zensur ohne Schere“? Diese Frage stellt sich, wenn man die Berichterstattung in Presse und Fernsehen zum NSU, zum Ukraine-Konflikt oder zum Gaza-Krieg betrachtet. „Zensur ohne Schere“ lautet auch der Titel eines Buchs von Emil Carlebach, der heuer 100 Jahre alt geworden wäre. Er war Chefredakteur der antifaschistischen Wochenzeitung „die tat“ und 1945 Lizenzträger der „Frankfurter Rundschau“ (FR). Seine Fragestellung, wie sich kritischer Journalismus im kapitalistischen Umfeld behaupten kann, ist aktueller denn je. Der Druck in den Redaktionen durch Personal- und Sozialabbau, Zentralredaktionen, Pressefusionen und politischen Durchgriff von oben nimmt zu.
Auch ein wichtiger Aspekt: Die Lokalberichterstattung der Tageszeitungen wird immer stärker ausgedünnt, die Abhängigkeit von lokalen Anzeigenkunden wächst. In weiten Teilen Deutschlands und auch Hessens (insbesondere Nordhessen) gibt es ein faktisches Monopol einzelner Zeitungsgruppen. Das wird auch schon mal ausgenutzt, um eigene Verlagsinteressen durchzusetzen, z.B. bei der Verhinderung des Mindestlohns für Zusteller.
Die Ausdünnung der Lokalredaktionen der Zeitungen hat auch Auswirkungen auf die anderen Medien: Weder öffentlich-rechtlicher Rundfunk noch Privatfunk oder Online-Medien haben auch nur annähernd ein so flächendeckendes Netz zur kommunalen Berichterstattung bis in die Ortsbeiräte hinein. Was die Zeitungen nicht aufgreifen, findet vielfach faktisch keine öffentliche Resonanz mehr.
Kritischer Journalismus hatte es im Lokalen schon immer schwer, unter den heutigen verschärften Bedingungen wird es noch schwieriger.

Hierzu diskutieren Wolfgang Storz, ehem. Chefredakteur der FR, Manfred Moos, Fachbereichsleiter Medien-Kunst-Industrie von ver.di Hessen, und Viktor Kalla, ehemaliger Betriebsratsvorsitzender der FR. Gesprächsleitung: Gert Hautsch, Publizist. Der ehemalige Redakteur der „tat“, P. C. Walther, wird eingangs an Emil Carlebachs Wirken erinnern.

Veranstalter: Club Voltaire in Zusammenarbeit mit der Ettie-und-Peter-Gingold-Initiative und dem Emil-Carlebach-Club.
Eintritt frei – Spenden erwünscht!

Zuletzt bearbeitet am: 12.09.14